AlephTav? Beit Jeschua? Messianische Gemeinschaft Zürich

  • Höre Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein! (Deut.6,4)
  • Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jeschua HaMaschiach, erkennen. (Midrasch Joh.17,3)

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Schma Israel

Wie wird sie heissen, die neue Gemeinschaft? AlephTav? Elohim Echad? Oder vielleicht Beit Jeschua? Ich weiss es nicht. Denn es gibt (noch) keine saubere, koschere Messianische Gemeinde oder Messianische Gemeinschaft im Raum Zürich.

Aber halt, erst muss mal definiert werden, was eine “messianische Gemeinde” ist und was sie nicht ist bzw. nicht sein darf (** siehe Pseudo-Messianer). 
Eine wahre und ehrliche messianische Gemeinschaft hat ein Glaubensverständnis / -bekenntnis (engl.: Statement of Faith) wie das folgende:

  • Es gibt nur einen (einzigen) Gott, den Schöpfergott und Monotheistischen Gott von Abraham, Isaak und Jakob (gem.  dem Schma Israel).
  • Jeschua ist der Messias. Er lebte vor rund 2’000 Jahren als Messias Ben Josef  (MBJ) (auch wenn er nach jüdischem Verständnis noch nicht alle erforderlichen Kriterien erfüllt hat) auf der Erde. Er wird am “Ende der Tage” als Messias Ben David (MBD) zurückkehren, die Juden und die (verlorenen) zehn Stämme nach Israel zurückführen, den Tempel wieder aufbauen, die Toten zum Leben auferwecken und die Welt zur spirituellen Reife der “Kommenden Welt” (Olam HaBa) bringen. Er wird Juden und Heiden Tora lehren und er wird Gottes Reich auf Erden aufrichten.
  • Jeschua war und ist 100% Mensch. Er ist weder “Gott im Fleisch”, noch “Gott Sohn”, noch “göttlicher Natur”, o.ä. (d.h. wir haben weder einen binitären noch trinitären Gott!). Jeschua hat die Tora nicht aufgehoben bzw. nicht “ans Kreuz genagelt”, auch hat Jeschua keine neue Religion (Christentum) gegründet.
  • Der “Heilige Geist” (Ruach HaKodesch) ist Gottes Kraft und keine dritte Gottheit. Jeder, der gottesfürchtig ist, empfängt immer wieder diese Kraft Gottes.
  • Der Tanach (d.h. die Hebräische Bibel, fälschlicherweise “Altes Testament” genannt) ist das “inspirierte Wort Gottes”. Das sog. “Neue Testament” ist nicht Bestandteil der Bibel, sondern ist auf der Stufe Midrasch und ist nützlich zum Studium trotz vieler, vieler (z.T. absichtlicher) Übersetzungsfehler.
  • Die schriftliche und die mündliche Tora (d.h. die Fünf Bücher Mose bzw. der Pentateuch) darf von Juden und auch Goyim (Nicht-Juden bzw. den “Heiden”) studiert werden, auch wenn Heiden vom Einhalten der 613 Mitzvot dispensiert sind.
  • Der Schabbat ist der Ruhetag nicht nur für Juden, sondern auch für die Heiden, sofern diese ihn einhalten können. (Der Sonntag hat den Schabbat nicht abgelöst).

** Messianische Gemeinden, die die Göttlichkeit Jesu (Jeschua’s) befürworten, sind schlicht Pseudo-Messianer. Am besten liest man das Glaubensbekenntnis auf der Website der Gemeinschaft. Achtung: Wenn ein Glaubensbekenntnis auf der Website fehlt oder in einem solchen nicht ganz klar die heidenchristliche Doktrin der Trinität abgelehnt wird, muss man davon ausgehen, dass deren Gedankengut und Dogma christlich ist.
Jeder Jude, der sich zum heidenchristlichen Dogma der Trinität bekennt, ist – wenn nicht äusserlich, dann doch innerlich – zum Christentum konvertiert.

jpg Klärende Definition: Pseudo-Messianer [Anm.: meist nennen sie sich selber “messianische Juden”] sind Leute (oft Rabbis), die fälschlicherweise behaupten, biblische Konzepte aus der Tora-Perspektive zu lehren. Sie fördern die götzendienerische “Gott im Fleisch”-Messias-Lehre und behaupten, dass sie von der Tora unterstützt wird. Sie täuschen die Menschen in dem Glauben, dass sie Toraexperten sind und dass ihre Lehren dadurch unterstützt werden. Tatsächlich unterstützt eine legitime Tora-Interpretation das Konzept eines “leibhaftigen Gottes” absolut nicht – ganz und gar nicht.

… nüchtern betrachtet wird es eine solche Gemeinschaft wohl nicht geben, bis der Messias kommt. Denn müssten Christen und Messis heute ihre heidnische Vorstellung eines Gottmenschen aufgeben, greifen sie doch eher zum Schwert und wünschen Andersdenkende in eine (mythische) christliche, ewige Hölle. Dass andrerseits ein “richtiger”, orthodoxer Jude Jeschua als Moschiach “akzeptiert”, oder zumindest mal über das “Thema Jesus” diskutieren lässt, bleibt wohl auch ein frommer Wunsch. Wer solches Gedankengut in eine “richtig” jüdische Gemeinde hineinbringt, nicht einmal direkt, sondern indirekt, riskiert – schwups – rausgeschmissen und mit einem Hausverbot belegt zu werden. Traurig, aber wahr.

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(Rev.: 25-JUN-2020)

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